Webinar-Reihe Bundesfachstelle Barrierefreiheit Teil 2: Grundlagen

Der zweite Baustein der Webinar-Reihe der Bundesfachstelle Barrierefreiheit fokussiert auf die gesetzlichen Grundlagen zur Barrierefreiheit.

Zwei Comic-Vögel, einer weiß mit gelbem Schnabel und einer schwarz mit gelbem Schnabel, stehen auf einem weißen Skateboard mit gelben Rädern vor einem grauen Hintergrund. Beide Vögel haben große, ausdrucksstarke Augen, die ihnen ein süßes und lebendiges Aussehen verleihen.

Willkommen zu unserer Blogserie, die sich mit der Webinar-Reihe zum Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) 2025 beschäftigt. Diese Webinar-Reihe wird von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit veranstaltet, einer zentralen Institution in Deutschland, die sich der Förderung und Umsetzung von Barrierefreiheit in allen gesellschaftlichen Bereichen widmet.

Webinar-Baustein 2: Gesetzliche Grundlagen – das Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) 2025

Barrierefreiheit ist ein zentraler Aspekt für eine inklusive Gesellschaft und damit elementar für Chancengleichheit und Teilhabe. Im zweiten Teil der Webinare-Reihe wird das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und seine Auswirkungen auf den Handel näher erläutert. Das Gesetz wurde ins Leben gerufen, um den Zugang zu Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen zu verbessern.

Handout und Video

Für diejenigen, die das Webinar verpasst haben oder die Informationen nachträglich vertiefen möchten, steht das Webinar als Video sowie ein Handout zur Verfügung. Diese Materialien bieten eine wertvolle Unterstützung, um das erlernte Wissen jederzeit nachlesen und auffrischen zu können.

Auf der Website zur Aufzeichnung des Webinars „Baustein 2: Das BFSG – gesetzliche Grundlagen und Anforderungen im E-Commerce“ sind folgende Ressourcen ergänzt:

  • Video des Webinars: Die Aufzeichnung zum Webinar ist als Vimeo-Video verfügbar. Das Video verfügt zusätzlich über eine Darstellung in Gebärdensprache und ein Transkript. Im Video spricht Sven Niklas, Jurist und Büroleiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, über die gesetzlichen Vorgaben besonders im Handel.
  • Handout: Das Handout zum Baustein 2: „Das BFSG – gesetzliche Grundlagen und Anforderungen im E-Commerce“ liegt als barrierefreie PDF vor und fasst Informationen aus dem Video noch einmal knapp zusammen.

Überblick über das Webinar

Das Webinar „Baustein 2: Gesetzliche Grundlagen“ bietet eine umfassende Einführung und tiefere Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen, die das BFSG 2025 betreffen. Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten wertvolle Informationen über die grundlegenden gesetzlichen Bestimmungen, die für die Implementierung von Barrierefreiheit in unterschiedlichen Lebensbereichen wesentlich sind.

Inhalt des Webinars

In diesem Modul werden verschiedene zentrale Aspekte behandelt, die folgende Bereiche umfassen:

  1. Gesetzliche Anforderungen: Ein Überblick über die wichtigsten Vorschriften und Richtlinien zur Barrierefreiheit in Deutschland.
  2. Anwendungsbereich des BFSG: Welche Produkte und Dienstleistungen fallen unter das Gesetz und wie sind Unternehmen betroffen?
  3. Rechte und Pflichten: Welche Rechte haben Menschen mit Behinderungen und welche Pflichten ergeben sich für Dienstleister und Produzenten?
  4. Durchsetzung und Kontrolle: Wie wird die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften überwacht und welche Sanktionen drohen bei Nicht-Einhaltung?

Zusammenfassung des Webinars: Baustein 2 – Gesetzliche Grundlagen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) 2025

In einer kontinuierlich stärker digitalisierten Welt wird Barrierefreiheit immer wichtiger, besonders im E-Commerce. Das Webinar „Baustein 2 – Gesetzliche Grundlagen“ des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) 2025 bietet dabei wichtige Einblicke und praktische Hinweise für Unternehmen, Dienstleister und alle Interessierten. Moderiert von Sven Niklas von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, behandelt das Webinar die Kernpunkte des Gesetzes, seine Anforderungen und die damit verbundenen Verpflichtungen. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Inhalte.

Einführung in das BFSG

Das BFSG basiert auf der europäischen Richtlinie 2019/882 und wurde im Juli 2021 verkündet. In Kraft tritt es jedoch erst am 28. Juni 2025. Das Gesetz verpflichtet erstmals private Wirtschaftsakteure, Barrierefreiheitsanforderungen zu erfüllen. Wichtige Themenbereiche des BFSG umfassen die Pflichten der Wirtschaftsakteure, Marktüberwachung, Beratung von Kleinstunternehmen, Rechtsdurchsetzung und Übergangsregelungen.

Anforderungen des BFSG

Die Verordnung zum BFSG, kurz BFSGV, konkretisiert die Anforderungen an die Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen. Dazu gehören:

  • Barrierefreie Bereitstellung von Informationen über Produkte und Dienstleistungen
  • Gestaltung von Verpackungen und Benutzeroberflächen
  • Zusätzliche Anforderungen an gewisse Dienstleistungen

Die betroffenen Produkte und Dienstleistungen erstrecken sich unter anderem auf:

  • Computer, Notebooks, Tablets, Smartphones
  • Geld- und Fahrkartenautomaten, Check-In-Terminals
  • Fernseher mit Internetzugang, E-Book-Reader, Router
  • Telefondienste, E-Books, Messenger-Dienste, Apps
  • Bankdienstleistungen, elektronischer Geschäftsverkehr, Personenbeförderungsdienste

Umsetzung und Konformität

Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die unter das BFSG fallen, müssen sicherstellen, dass diese barrierefrei sind. Das umfasst die Durchführung von Konformitätsbewertungen, die Ausstellung einer EU-Konformitätserklärung und das Anbringen eines CE-Kennzeichens.

Online-Shops müssen insbesondere darauf achten, dass alle Dienstleistungen und Produkte, die einen Verbrauchervertrag betreffen, barrierefrei angeboten werden. Dies bedeutet, dass der gesamte Prozess von der Navigation auf der Website bis zum Bezahlvorgang barrierefrei zugänglich sein muss.

Ausnahmeregelungen

Das BFSG enthält auch Bestimmungen für Ausnahmen. Grundsätzlich gilt, dass keine generellen Ausnahmegründe für Wirtschaftsakteure existieren. Allerdings gibt es Ausnahmeregelungen in den §§ 16 und 17 des BFSG, beispielsweise wenn Barrierefreiheitsanforderungen zu einer grundlegenden Veränderung des Produkts oder der Dienstleistung bzw. zu einer unverhältnismäßigen Belastung führen. Wichtig ist hierbei die Dokumentations- und Informationspflicht gegenüber der Marktüberwachungsbehörde.

Marktüberwachung

Die Marktüberwachung wird sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene organisiert. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fungiert als Schnittstelle zwischen den Bundesländern und der EU-Kommission. In den einzelnen Bundesländern prüfen Marktüberwachungsbehörden die Einhaltung der BFSG-Bestimmungen. Diese Behörden agieren selbstständig oder auf Hinweis von außen, z.B. durch Verbraucher. Sollte eine Prüfung negative Ergebnisse hervorbringen, kann die Behörde Maßnahmen bis hin zur Untersagung des Produktangebots ergreifen.

Übergangsregelungen

Produkte, die vor dem Stichtag 28. Juni 2025 in Verkehr gebracht wurden, dürfen unter bestimmten Bedingungen für einen festgelegten Zeitraum weiter genutzt werden. Für Selbstbedienungsterminals gilt eine Übergangsfrist von bis zu 15 Jahren. Dienstleistungen besitzen eine Übergangsfrist von maximal fünf Jahren bis zum 27. Juni 2030. Wichtig dabei ist, dass Websites und Apps nicht als Produkte gelten und somit keine Übergangsfristen haben.

Informationen und Unterstützung

Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit bietet umfangreiche Unterstützung und Beratung, insbesondere für Kleinstunternehmen. Informationsmaterialien, Konformitätstabellen und aktuelle Informationen werden regelmäßig auf der Webseite der Bundesfachstelle veröffentlicht, um Wirtschaftsakteuren eine Hilfestellung bei der Umsetzung der Barrierefreiheitsanforderungen zu bieten.

Praktische Beispiele und Fragerunde

Ein zentrales Anliegen des Webinars ist es, die Theorie mit praktischen Beispielen zu verbinden. Beispielsweise muss ein Friseursalon, der sowohl Produkte online verkauft als auch ein Online-Buchungssystem verwendet, sicherstellen, dass seine gesamte Website barrierefrei ist. Weitere Fragen und Diskussionen zeigen die Praxisrelevanz des Themas und verdeutlichen, welche konkreten Anforderungen erfüllt sein müssen.

Fazit

Das Webinar „Baustein 2 – Gesetzliche Grundlagen“ des BFSG 2025 ist eine wertvolle Ressource für alle, die sich über die gesetzlichen Anforderungen der Barrierefreiheit informieren möchten. Es bietet einen umfassenden Überblick über die für Unternehmen und Dienstleister relevanten gesetzlichen Vorgaben und zeigt auf, was getan werden muss, um die Barrierefreiheitsanforderungen zu erfüllen. Gemeinsam können wir dazu beitragen, Barrieren zu überwinden und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.

Quiz zum Webinar Baustein 2: Grundlagen

Haben Sie die Inhalte des Webinars verstehen können und fühlen sich besser vorbereitet? Dann testen Sie doch das Verständnis mit dem folgenden Quiz.

Abbildung von zwei Vögeln auf einem Schreibtisch, der mit Papieren und Steinen bedeckt ist. Die Vögel sind leuchtend blau, haben einen gelben Bauch und einer hat eine orangefarbene Brust. Die Wand hinter ihnen ist mit Vogelabbildungen auf Karten gefüllt, auf denen verschiedene Arten und Informationen gezeigt werden.

Hinweis:
Unsere Quizze sind von uns mit meiro.cc erstellt und werden bei meiro.cc gehostet. Mit dem Starten des Quiz stimmen Sie einer Übermittelung von personenbezogenen Daten an den externen Dienstanbieter zu.
Im Quiz verwenden wir zumeist die direktere Ansprache mit „Du“.
Das Ergebnisse der Teilnahme am Quiz wird nicht veröffentlicht, eine Auswertung erfolgt direkt nach der letzten Frage ohne Eingabe von weiteren Daten (keine Frage nach E-Mail-Adresse oder ähnliches). Die Quizze sollen nur die Inhalte auf dieser Website unterstützen und der Selbstreflexion dienen.

Viel Spaß und Erfolg beim Quiz zur Barrierefreiheit! Lernen Sie dabei, wie Sie die digitale Welt für alle zugänglicher machen können.

Weitere Beiträge aus dieser Serie

Ähnliche Beiträge